
Ein Flicken. Ein Fehler. Ein Risiko fürs Leben – Warum man Reifen niemals „flicken“ sollte
Share
Marco hat schon viel gesehen – aber dieser Fall hat selbst ihn sprachlos gemacht: Ein Autofahrer hat einen Reifen mit Flickzeug für Fahrräder repariert. Der Grund: Bordstein zu hart erwischt, Reifenflanke beschädigt – und anstatt in die Werkstatt zu gehen, wurde kurzerhand ein Pflaster aufgeklebt.
Was auf den ersten Blick wie eine „kreative Lösung“ aussieht, ist in Wahrheit lebensgefährlich. Warum das so ist und was ihr bei Reifenschäden unbedingt beachten müsst, erfahrt ihr hier.
Warum ein Reifen niemals geflickt werden darf
Ein Reifen ist ein Hochleistungsbauteil: Er trägt das Fahrzeuggewicht, überträgt Beschleunigungs- und Bremskräfte und hält auch bei hohen Geschwindigkeiten enormen Belastungen stand. Besonders die Seitenwand (Flanke) ist empfindlich – sie ist dünner als die Lauffläche und flexibler.
Ein Schaden an der Seitenwand bedeutet:
Die Karkasse (Gewebe- und Stahlverstärkung) ist verletzt.
Die Stabilität ist dauerhaft geschwächt.
Selbst kleinste Risse können sich unter Belastung blitzschnell vergrößern.
Ein „Flicken“ mit Kleber oder Gummi überdeckt den Schaden äußerlich – aber er stellt die Stabilität nicht wieder her.
Die Gefahr: Reifenplatzer bei Tempo 100+
Ein solcher Schaden kann bei höheren Geschwindigkeiten jederzeit zu einem Reifenplatzer führen. Das Auto verliert dabei schlagartig die Kontrolle – vor allem auf der Autobahn oder bei hoher Last (z. B. voll beladen oder mit Anhänger).
Die Folgen reichen von Schäden am Fahrzeug bis hin zu schweren Unfällen mit Personenschäden. Kurz gesagt: Ein geflickter Reifen ist eine tickende Zeitbombe.
Wann darf ein Reifen repariert werden?
Nur Schäden in der Lauffläche (Fahrbahnkontakt) können manchmal professionell repariert werden.
Voraussetzung: Loch nicht größer als 6 mm, keine Verletzung der Karkasse.
Reparatur nur mit speziellen Verfahren (z. B. Vulkanisation) in der Fachwerkstatt.
Wichtig: Schäden an der Seitenwand sind nie reparabel. In diesem Fall hilft nur ein Austausch.
Bordstein erwischt – was tun?
Viele Schäden entstehen, wenn der Bordstein hart getroffen wird. Danach gilt:
-
Sichtkontrolle: Reifenflanke auf Beulen, Risse oder Kratzer prüfen.
-
Reifendruck messen: Abfall = sofortige Gefahr.
-
Fahrtgefühl beachten: Vibrationen, Lenkradzittern oder ungewohnte Geräusche ernst nehmen.
-
Werkstatt aufsuchen: Auch wenn von außen nichts sichtbar ist, können innere Strukturen beschädigt sein.
Marcos Tipp
Im Video zeigt Marco auf humorvolle Weise mit seinen Darts-Skills, wie dünn die Grenze zwischen „passt schon“ und „Totalschaden“ wirklich ist. Seine klare Botschaft:
Keine Experimente am Reifen!
Wenn ihr einen Schlag gespürt habt oder unsicher seid – lasst den Reifen in der Werkstatt prüfen. Sicherheit geht immer vor.
Fazit
Ein Reifen ist sicherheitsrelevant. Ein falscher Umgang kann im schlimmsten Fall Leben kosten. Fahrradflicken gehören aufs Fahrrad – niemals auf ein Auto.
Also: Wenn Schäden auftreten, investiert in neue Reifen oder eine fachgerechte Reparatur. Eure Sicherheit, eure Mitfahrer und euer Geldbeutel werden es euch danken.